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Ein letztes Ziel unserer Reise liegt noch vor uns: Amherst in Massachusetts. Michael hat dort vor zwölf Jahren für ein Jährchen studiert und freut sich schon auf das
Wiedersehen mit Marion und Al, die ihn damals oft zum Wandern und Kanufahren mitgenommen haben. Der Haken an der Sache: Die USA sind groß, von Louisville nach Amherst muss man fliegen. Zum Glück ist das für Franziska kein Problem
(“Fliegen ist prima, am besten der Start, da kitzelt es immer so schön am Po”), die denn auch die Zwischenlandung in Chicago eher als verlockend denn als lästig empfindet.Eine abwechslungsreiche Zeit erwartet uns in Amherst. An
der University of Massachusetts besuchen wir Karl Jakus, Michaels damaligen Professor, der uns zu Franziskas großer Freude weniger durch die werkstofftechnischen Labore der Uni, sondern vor allem durch den Bauernhof der
benachbarten landwirtschaftlichen Fakultät führt. Wir besuchen natürlich das Raupe-Nimmersatt-Museum
(der Autor, Eric Carle, stammt aus der Amherster Gegend) und kaufen dort fünf T-Shirts - schön gerecht für jeden eins - für zuhause. Und wir besuchen Rob Macks. Der ist ein alter Bekannter von Marion und Al und betreibt in seiner Garage in Deerfield eine Holzboot-Werft. Klar, da musste Michael, der vor zwei Jahren - die treuen Leser unserer Website wissen das - auch ein Holzkanu gebaut hat und darauf noch immer stolz ist wie ein kleiner Junge, unbedingt hin.
Vor allem steht Wandern auf unserer Agenda. Ob durch die Wälder gleich hinter Marion´s und Al´s Haus auf der Suchen nach den Schwarzbären, die sich dort letztes Jahr rumtrieben, auf den Mount Sugarloaf oder rund um Puffer´s Pond
zu den Bibern: Franziska wandert gerne; es weiß zwar keiner warum, aber wir sind sehr froh darüber. Da hält sie dann auch so schnell nichts auf, nicht der letzte Schnee und auch nicht die Windpocken, die sie in den letzten Tagen in
Amerika noch erwischten. Die Zeit vergeht schnell. Franziska himmelt Marion und Al an, die wiederum sind ganz hin und weg von Franziskas Freude am Reisen und am Wandern, und Michael freut sich sowieso, weil es ein so schönes
Wiedersehen mit Marion und Al ist. Rührend, vermutlich auch mit feuchten Augen, verabschieden wir uns an der Bushaltestelle zum Flughafen. Franziska weiß nicht recht, ob sie mitfliegen will (“O prima, fliegen, aber weg will ich
hier nicht.”), kommt dann aber doch mit. Die Heimat hat uns wieder. |