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Besuche, Besuche

Zu den durchaus angenehmen Seiten von Mechthilds und Michaels Spanienaufenthalt zählt, dass Asturien nicht aus der Welt ist und sich entsprechend viel Besuch angesagt hat. Irgendwie hört sich so ein gut halbjähriger Auslandsaufenthalt mit richtigem Wohnsitz und ein bisschen heimisch werden abenteuerlicher an als ein normaler Urlaub, da schaut man gerne mal vorbei. Und so kommen demnächst Neffe, Patenkind, Fahrradkollege, Schwester und Schwager in Oviedo vorbei. Schon dagewesen sind ihre Potsdamer Freunde, Franzis Freund sowie Michaels Eltern.

Und die, Michaels Eltern, sind insofern ein besonderer Besuch, als sie zusammen fast 180 Jahre zählen. Da fliegt ja nicht mehr jeder munter durch die Weltgeschichte. Oma Brigitte und Opa Max aber schon, denn in den letzten 90 Jahren haben sie zwar wahrlich viel erlebt, doch blieb dabei ausgerechnet Asturien immer außen vor. Wie gut, dass sie das jetzt ausbügeln können. Wäre doch jammerschade, so eine Gelegenheit verstreichen zu lassen. Mit Oviedos spätgotischer Kathedrale und der historischen Altstadt sowie den präromanischen Kirchen und den wilden Berglandschaften in der Umgebung gibt es dort nämlich viel Spannendes zu entdecken. Und so stapfen Oma Brigitte und Opa Max kreuz und quer durch den Casco Historico – die Altstadt – besuchen die Kathedrale sowie drei noch viel ältere präromanische Kirchen, und gehen auf das Stadtfest, den Wochenmarkt und in die José Vélez Ausstellung.

Vier Tage Oviedo kommen dabei rum, und vier sehr schöne Tage obendrein, die dann aber ein Ende finden, weil es Brigitte und Max weiter nach Kastilien zieht. In León, Burgos und Segovia warten nämlich noch weitere Burgen, Kirchen und alte Städte auf sie. Eine Woche, immer tapfer mit den Öffis. Doch so schwer wird das schon nicht sein, sagt Oma Brigitte, denn wer mit der Deutschen Bahn klar kommt, kommt überall ans Ziel. Auch dass Spanier gerne nur spanisch reden, ist ihr recht, schließlich hat sie zu Schulzeiten Latein gelernt, da gibt es manche Ähnlichkeit. Und Leute, die mit ihr auf Englisch kommunizieren, gerne auch mit Händen und Füßen, habe sie auch noch jedes Mal getroffen.

So zuckeln Oma Brigitte und Opa Max jetzt also durchs nördliche Kastilien. In drei Tagen werden sie wieder in Oviedo aufschlagen, doch Mechthilds und Michaels Neugier, wie es den beiden auf ihrer autonomen Öffi-Kulturreise ergeht, ist schon jetzt echt groß. Denn so eine Oma-Opa-Öffi Reise durch ein Land mit fremder Sprache hört sich irgendwie abenteuerlicher an als ein gepflegter und gut vorbereiteter halbjähriger Auslandsaufenthalt.

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